Das ist das neue Neuköllner Bezirksamt
Die Posten sind verteilt - dreimal SPD, einmal Bündnis 90/Die Grünen, CDU und Die Linke

Martin Hikel (SPD) bleibt Bürgermeister und damit auch für Finanzen und Wirtschaft verantwortlich. | Foto:  Schilp
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Am 4. November wurde das neue sechsköpfige Bezirksamt Neukölln gewählt, das in den kommenden fünf Jahren die Lokalpolitik lenken wird. Vier der Mitglieder haben bereits zuvor einen Posten bekleidet, zwei sind hinzugekommen.

Martin Hikel ist 35 Jahre alt, in Neukölln aufgewachsen und Lehrer für Politik und Mathematik. Von 2011 bis 2018 saß er in der Bezirksverordnetenversammlung, davon die letzten beiden Jahre als Fraktionsvorsitzender. Als Bürgermeisterin Franziska Giffey in die Bundespolitik wechselte, wurde er ihr Nachfolger und damit der jüngste Bezirksbürgermeister Berlins. Zentrale Anliegen für ihn sind Chancengleichheit für Kinder, Bekämpfung der organisierten Kriminalität, eine Verkehrswende und mehr Sauberkeit im öffentlichen Raum.

Jochen Biedermann (Bündnis 90/Grüne) ist Stadtrat für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr. | Foto:  Schilp
  • Jochen Biedermann (Bündnis 90/Grüne) ist Stadtrat für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr.
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Jochen Biedermann, Jahrgang 1979, ist studierter Politologe. Von 2009 bis 2016 war er Bezirksverordneter für Bündnis 90/Die Grünen, seit 2011 stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Im Jahre 2016 wurde er Stadtrat. Einen Namen machte sich Biedermann vor allem dank seines Einsatzes für besseren Milieuschutz, die Wahrnehmung des Vorkaufsrechts, kiezverträglichen Wohnungsbau und Prävention von Obdachlosigkeit.

Karin Korte (SPD behält ihr Amt als Dezernentin für Bildung, Schule, Kultur und Sport | Foto: Schilp
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Karin Korte, Jahrgang 1960, ist Diplom-Sozialarbeiterin und Theaterpädagogin. Lange arbeitete sie in Neukölln – im Jugendamt, im Sozialamt, als Migrationsbeauftragte und als Leiterin des Gemeinschaftshauses Gropiusstadt. Zwei Jahre lang saß sie im Abgeordnetenhaus, bis sie 2018 als Stadträtin in den Bezirk zurückkehrte. Neben dem Schulbau ist es ihr wichtig, neue Kultur- und Bildungsorte – besonders im Süden des Bezirks – zu schaffen.

Falko Liecke (CDU) ist in dieser Amtsperiode für das Ressort Soziales verantwortlich. | Foto: Schilp
  • Falko Liecke (CDU) ist in dieser Amtsperiode für das Ressort Soziales verantwortlich.
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Falko Liecke (48) ist der Dienstälteste im Kollegium. Im Jahre 2009 wurde der studierte Verwaltungswissenschaftler Stadtrat, von 2011 bis zur jüngsten Wahl war er zudem stellvertretender Bürgermeister. Liecke hat sich in den vergangenen Jahren besonders für Kinderschutz, eine Gesundheitspräventionskette und gegen Jugendkriminalität und Schulschwänzen starkgemacht. Seit Mai 2019 ist er stellvertretender Landesvorsitzender der Berliner CDU.

Mirjam Blumenthal übernimmt als neue Stadträtin die Bereiche Jugend und Gesundheit. | Foto: pv
  • Mirjam Blumenthal übernimmt als neue Stadträtin die Bereiche Jugend und Gesundheit.
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Mirjam Blumenthal, geboren 1972 in Neukölln, hat bisher als Gewerkschaftssekretärin beim Bundesvorstand des DGB gearbeitet. Seit zehn Jahren gehört sie der BVV an, vor drei Jahren übernahm sie gemeinsam mit Cordula Klein den Fraktionsvorsitz. Sie gilt als ausgewiesene Expertin für Jugendarbeit und ist bei den Trägern im Bezirk gut bekannt. Sie war nicht nur als Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses tätig, sondern ist auch seit langer Zeit bei der Organisation Die Falken aktiv. Am Herzen liegen ihr zudem besonders die Demokratieförderung und der Kampf gegen Rechtsextremismus.

Sarah Nagel (Die Linke) kümmert sich in den kommenden Jahren um das Ordnungsamt. | Foto: Die Linke
  • Sarah Nagel (Die Linke) kümmert sich in den kommenden Jahren um das Ordnungsamt.
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Sarah Nagel (36) ist Regionalwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Ostasien und seit 2018 Sprecherin der Neuköllner Linkspartei. Im Vorfeld ihrer Wahl sorgte sie für Aufregung: Sie kündigte an, als verantwortliche Stadträtin für das Ordnungsamt die „stigmatisierenden Razzien in Shisha-Bars und Spätis“, die sich besonders gegen arabische Betreiber richteten, beenden zu wollen. Die BVV-Mehrheit reagierte darauf, indem sie Nagel beim ersten Wahlgang durchfallen ließ, beim zweiten erreichte sie die erforderliche Mehrheit. Außerdem könne sie sich vorstellen, illegale Hostels und Ferienwohnungen künftig stärker kontrollieren zu lassen, so Nagel.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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