Neukölln hilft der Ukraine
In zwei Wochen startet der erste große Transport in Richtung Perwomajsk
Direkte Hilfe ist die beste, und die wird in der Ukraine dringend gebraucht. Deshalb unterstützt Neukölln die Stadt Perwomajsk im Süden des Landes. Voraussichtlich Ende des Monats wird sich ein erster großer Transport auf den Weg machen.
Der Kontakt sei über persönliche Verbindungen zustande gekommen, so der Neuköllner Bürgermeister Martin Hikel (SPD). Sein Amtskollege aus der 65.000-Einwohner-Stadt habe sich an ihn gewandt und um konkrete Hilfe gebeten. Der Austausch sei schnell intensiver geworden.
Martin Hikel holte die Bunt-Stiftung und den Verein LaRu Helps Ukraine mit ins Boot, die beide einen Standort in Neukölln haben. Gemeinsam ist es inzwischen gelungen, einen Krankenwagen und zehn große leistungsstarke Generatoren zur Stromversorgung zu organisieren. Außerdem konnten rund 10.000 Euro Spenden gesammelt werden, die besonders für die Kinder von Perwomajsk gedacht sind.
Schließlich hofft Martin Hikel auf größere Geldsummen bei einer Spendengala. Sie findet in diesen Tagen im Britzer Erlebniscircus Mondeo statt. Vor allem Vertreter aus Neuköllner Unternehmen sind dazu eingeladen. Unterstützt wird die Veranstaltung vom Hotel Estrel, das das Catering spendiert.
Weitere Hilfe tut dringend Not. Die Situation in der ukrainischen Stadt, die rund 80 Kilometer vom derzeitigen Frontverlauf entfernt liegt, ist sehr schwierig. Wie in vielen anderen Kommunen müssen auch dort nicht nur die eigenen Bewohner versorgt werden, sondern auch Menschen, die sich innerhalb des Landes auf der Flucht befinden. Gleichzeitig liegt die öffentliche Infrastruktur am Boden. Besonders nötig braucht Perwomajsk deshalb Kleinbusse und Transporter, weitere Stromgeneratoren, Medikamente und Powerbanks, also Zusatz-Akkus für elektronische Mobilgeräte wie Smartphones oder Tablets.
In etwa zwei Wochen werden die Dinge dann nach Polen zur ukrainischen Grenze gebracht und dort Vertretern aus Perwomajsk übergeben. Auch den Transport organisiert Neukölln aus eigener Kraft. „Ich bin mir sicher, wir können als Bezirk ganz konkret unterstützen und so die Lebenssituation der Menschen in Perwomajsk verbessern“, so Bürgermeister Martin Hikel. Wer mehr wissen oder spenden möchte, kann sich an den Bezirksamtssprecher Christian Berg per E-Mail an christian.berg@bezirksamt-neukoelln.de wenden.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.