Zum Schutz jüdischen Lebens
Runder Tisch beschäftigt sich mit Antisemitismus und Israelfeindlichkeit

Kürzlich hat der „Runde Tisch zur Sicherung und Förderung jüdischen Lebens in Neukölln“ zum ersten Mal getagt. Er will Antisemitismus und Israelfeindlichkeit etwas entgegensetzen.

Die Gründung geht auf einen Beschluss der Bezirksverordneten zurück. Hintergrund ist, dass auch in Neukölln die Allianzen zwischen islamistischen, rechten und linken Israelfeinden stark zugenommen haben – spätestens mit Beginn des Nahost-Krieges. Das zeigt sich bei Demos, an Schmierereien, Anschlägen oder Kommentaren in sozialen Medien. „Ich werde niemals akzeptieren, dass sich Jüdinnen und Juden in unserem Bezirk nicht sicher bewegen können. Der Runde Tisch vereint die wichtigsten Akteure, mit denen wir die Handlungsmöglichkeiten weiterentwickeln wollen“, so Bürgermeister Martin Hikel (SPD).

Das Gremium wird regelmäßig tagen. Am Tisch sitzen Vertreter vieler Organisationen und Initiativen, zum Beispiel der Amadeu-Antonio-Stiftung, des Jüdischen Bildungswerks für Demokratie und der Jüdischen Gemeinde. Mit dabei sind auch der Antisemitismusbeauftragte des Senats, Bezirksverordnete, der Bürgermeister und die Integrationsbeauftragte Güner Balci.

Gesprochen werden soll über Übergriffe, Strukturen und Akteure. Die Betroffenen können sich mit anderen vernetzen mit dem Ziel, mehr Sicherheit für Juden in Neukölln zu erreichen. Probleme sollen analysiert und daraus Handlungsstrategien für das Bezirksamt entwickelt werden. Ein weiterer Schwerpunkte liegt auf der Bildungsarbeit. Es wird beispielsweise diskutiert, wie und wo über israelbezogenen Antisemitismus aufgeklärt werden kann beziehungsweise über Mythen und Vorurteile gegen Juden. Geplant ist zudem, Mitarbeiter des Bezirksamts zu schulen, sodass sie antisemitische Symbole besser erkennen und danach beseitigen können.

Die Integrationsbeauftragte Güner Balci fordert auch Bürgerinnen und Bürger auf, solche Symbole sowie Sympathiebekundungen für die Terrororganisationen Hamas und Hisbollah dem Ordnungsamt zu melden. Das ist möglich über die App oder unter ordnungsamt.berlin.de. Zum Runden Tisch sagt sie: „Es ist wichtig, dass wir dieses Netzwerktreffen fortsetzen, denn ich fürchte, dass wir von einem adäquaten Schutz jüdischen Lebens in Neukölln noch weit entfernt sind."

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

30 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 224× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 186× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 571× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.163× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.