Sprechen, essen und spielen
Drei Initiativen erhalten Preis für ihr bürgerschaftliches Engagement
Im Schloss Britz wurde am 5. Dezember der erste Neuköllner Engagementpreis vergeben. Drei Projekte konnten sich nicht nur über die Ehre, sondern auch über 1000 Euro freuen. Zudem würdigten Neuköllns Bürgermeister Martin Hikel (SPD) und die bezirkliche Freiwilligenagentur insgesamt 83 Frauen und Männer für ihren herausragenden Einsatz.
Insgesamt 30 Initiativen hatten sich für den ersten Engagementpreis des Bezirks beworben. Es gab drei Kategorien: Ehrenamt, Trägerschaft und Jugend. Die Jury entschied sich beim Thema Ehrenamt für das Sprachcafé Grenzallee, das zwei Freundinnen vor einem Jahr gegründet haben. Sie laden einmal in der Woche geflüchtete Frauen zu Tee und Kaffee ein. In kleinen Gruppen wird Deutsch, aber auch Persisch, Arabisch und Englisch geübt. Zeit für Austausch und Gespräch gibt es ebenfalls, genauso wie gelegentliche gemeinsame Unternehmungen. Das Ganze ist recht persönlich, in der Regel kommen fünf bis zehn Frauen.
Den Trägerschaftspreis erhielt das Projekt „Essen ist fertig“ vom Verein Pallotti-Mobil, der seinen Sitz an der Nansenstraße hat. Dreimal in der Woche servieren die Aktiven bedürftigen Menschen kostenlose, warme und gesunde Mahlzeiten. Pro Monat sind es rund 1000. Außerdem kommt einmal in der Woche das Duschmobil des Sozialdienstes katholischer Frauen auf den Platz und versorgt die Menschen mit den nötigsten Hygieneartikeln.
Der Themenpreis Jugend ging an das Projekt „Spielraum Notunterkunft“ der Freiwilligeninitiative Berlin Volunteer Support. Die Ehrenamtlichen bieten jeden Montag- und Mittwochabend Kindern die Möglichkeit zu spielen. Wenn es das Wetter zulässt, wird draußen getobt, anderenfalls drinnen gebastelt. Das Angebot ist offen für alle Kinder, die mit ihren Eltern geflüchtet sind und in einer Notunterkunft im Bezirk leben.
Darüber hinaus wurden 83 Neuköllnerinnen und Neuköllner geehrt, die von ihren Organisationen oder Initiativen vorgeschlagen worden waren. Sie engagieren sich seit Jahren ehrenamtlich, beispielsweise in Bibliotheken und Schulcafés, kümmern sich um geflüchtete Menschen und Senioren oder arbeiten bei der telefonischen Seelsorge. Als Anerkennung erhielt jeder von ihnen eine Urkunde, die Ehrenamtskarte Berlin-Brandenburg und ein kleines Präsent.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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