Ehre, wem Ehre gebührt
Neukölln zeichnet Menschen aus, die sich ehrenamtlich in den Dienst der Gemeinschaft stellen
Die Neuköllner Ehrennadel ist die höchste Auszeichnung, die der Bezirk vergibt. Kürzlich wurde sie auf Schloss Britz fünf Persönlichkeiten feierlich verliehen. Die drei Frauen und zwei Männer haben sich mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz in besonderer Weise verdient gemacht.
Bei dem Quintett handelt sich um die Preisträger des Jahres 2021. Wegen Corona konnte die Veranstaltung erst jetzt nachgeholt werden. Der stellvertretende Bürgermeister Jochen Biedermann (Bündnis 90/Die Grünen) und Lars Oeverdieck (SPD), der Vorsteher der Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung, überreichten die Ehrennadeln. Die Berliner Woche stellt die Ausgezeichneten in alphabetischer Reihenfolge vor.
Jörg Christians, Jahrgang 1960, gehörte vor 14 Jahren zu den Gründern des Vereins Buckower Dorfteich und ist dessen Vorsitzender. Die Mitglieder wollen das kleine Gewässer im historischen Dorfkern intakt halten und so das empfindliche Ökosystem schützen. Jörg Christians Einsatz kommt nicht nur dem Umweltschutz vor Ort zugute, sondern ist auch ein Beitrag für den Erhalt und die Pflege der Stadtnatur in Zeiten des Klimawandels.
Dr. Sibylle Katzenstein, Jahrgang 1966, ist die vielleicht bekannteste Hausärztin in Neukölln. Zu Beginn der Corona-Pandemie hat sie als Erste ihre Praxis im Reuterkiez für Tests und Impfungen geöffnet. Damals gab es lange Warteschlangen vor der Tür. Gemeinsam mit ihrem Team ist sie bis heute wichtige Ansprechpartnerin für die Menschen im Kiez. Besonderes Engagement zeigt sie auch bei der medizinischen Versorgung obdachloser Menschen.
Manuela Matthes, Jahrgang 1960, ist seit 13 Jahren in der Neuköllner Sozialkommission tätig und überbringt Senioren Glückwünsche und Geschenke zu besonderen Jubiläen. Fünf Jahre lang hat sie überdies ehrenamtlich die monatliche Broschüre mit allen Veranstaltungen und aktuellen Informationen für Senioren im Bezirk veröffentlicht.
Mnyaka Sururu Mboro, Jahrgang 1951, wurde am Fuß des Kilimandscharo in Tansania geboren. Seitdem er 1978 zum Studium nach Berlin zog, beschäftigt er sich mit der Geschichte und den Gräueltaten des deutschen Kolonialismus. Er ist Gründungs- und Vorstandsmitglied des Vereins Berlin Postkolonial. Besonders engagiert sich Mboro für die Umbenennung von Straßen – so auch der Wissmannstraße, die seit 2021 nach der afrikanischen Politikerin Lucy Lameck benannt ist. Mnyaka Sururu Mboro konnte bei der Ehrung nicht dabei sein, weil er sich gerade im Ausland aufhält. Seine persönliche Auszeichnung wird nachgeholt.
Hafsa Özkan, Jahrgang 1986, engagiert sich seit zwölf Jahren in der High-Deck-Siedlung an der südlichen Sonnenallee. Die Mutter zweier Kinder und ehemalige Gesamtelternsprecherin der Schule an der Köllnischen Heide hat viele Projekte wie „Mit Spaß zu Fuß zur Schule“ initiiert. Sie arbeitet im Quartiersmanagement und Quartiersrat, unterstützt Senioren und die Essenausgabe an obdachlose Menschen. So baut sie Brücken zwischen Generationen und Kulturen.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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