Drei Minuten lang läuten alle Glocken
Neuköllner Feierstunde für einsam Verstorbene in der Philipp-Melanchton-Kirche
Im vergangenen Jahr sind in Neukölln 182 Menschen gestorben, denen niemand das letzte Geleit gegeben hat. Am 16. Januar findet für sie eine Feier statt, die digital übertragen wird.
Wenn Verstorbene keine Angehörige haben oder Angehörige nicht ausfindig zu machen sind, dann werden sie „ordnungsbehördlich bestattet“. Das heißt, das Amt übernimmt die Verantwortung und beauftragt einen Bestatter mit der Einäscherung und Beisetzung. „Wir wollen an diese einsam verstorbenen Menschen erinnern und dem Gedenken an sie einen Ort geben“, sagt Christian Nottmeier, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Neukölln. Die Feier beginnt um 17 Uhr in der Philipp-Melanchton-Kirche am Kranoldplatz. Nottmeier und Bürgermeister Martin Hikel (SPD) eröffnen sie. Dann werden die Namen der Toten verlesen, von kurzen Musikstücken und literarischen Texten umrahmt. Zuvor läuten im ganzen Bezirk drei Minuten lang die Glocken der evangelischen und katholischen Kirchen.
Die Gedenkfeier kann man unter www.neukoelln-evangelisch.de oder auf der Facebookseite des Bezirksamts Neukölln verfolgen. Wem es ein großes Bedürfnis ist, bei der Veranstaltung persönlich teilzunehmen: Zur stillen Einkehr ist die Melanchton-Kirche geöffnet.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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