Erreichbar über Soziale Medien
Neuköllner Rathauschef Martin Hikel fordert stadtweite Kampagne für Migranten

Menschen, die gar nicht oder wenig deutsch sprechen, lassen sich in Sachen Impfen über Soziale Medien besser erreichen als über die üblichen Kampagnen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Uni Potsdam und der Internationalen Organisation für Migration, an der auch das Bezirksamt Neukölln mitgewirkt hat.

Untersucht wurde, ob mit muttersprachlichen Informationen auf Facebook, Instagram & Co. das Interesse an einem Impftermin steigt. Besonders bei Menschen, die arabische und russische Wurzeln haben, war das der Fall. Zuvor hatte das Robert-Koch-Institut bereits herausgefunden, das ungeimpfte Migranten eher bereit sind, sich den Pikser abzuholen als Personen ohne Migrationshintergrund.

Deshalb fordert das Bezirksamt eine stadtweite Aktion, um wirklich alle Berliner anzusprechen. Bürgermeister Martin Hikel (SPD) sagt: „Augenhöhe heißt auch, Menschen in ihrer Muttersprache zu informieren. Unsere Studie zeigt, dass eine gute Social-Media-Kampagne zu deutlich mehr Impfungen führen kann. Das muss man jetzt nur noch machen.“ Neukölln habe in den vergangenen Monaten gut vorgelegt und schon früh damit beginnen, Bewohner unterschiedlicher Herkunft direkt anzusprechen. So hat Hikel beispielsweise einen Film mit Vertretern mehrerer Gemeinschaften gedreht und mit ihnen zur Impfung aufgerufen. Außerdem ist seit knapp anderthalb Jahren das Interkulturelle Aufklärungsteam (Ikat) im Bezirk unterwegs, deren Mitarbeiter insgesamt 13 Sprachen sprechen. „Jetzt ist der Senat dran“, meint der Neuköllner Bürgermeister.

Die Studie ist in englischer Sprache im Internet zu finden unter https://gmdac.iom.int/promoting-covid-19-vaccination-uptake-among-migrant-communities-social-media-evidence-germany.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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