Ehrung für großes Engagement
Preise für drei Projekte und 112 Erwachsene, Kinder und Jugendliche
Das Bezirksamt hat Ende November zum zweiten Mal den Neuköllner Engagementpreis auf dem Gutshof Britz verliehen. Ausgezeichnet wurden Vereine, Initiativen und einzelne Personen, die sich engagiert für das Gemeinwohl einsetzen.
Es gibt drei Kategorien: den Ehrenamts-, den Trägerschafts- und den Themenpreis. Jeder ist mit 1500 Euro dotiert. In Sachen Ehrenamt entschied sich die neunköpfige Jury für das Projekt „Temporäre Spielstraße Sanderstraße“. Seit vier Jahren wird der Abschnitt zwischen Hobrecht- und Friedelstraße von Mitte Mai bis Mitte September jeden Sonntag zwischen 14 und 18 Uhr für den Autoverkehr gesperrt und bietet Raum für Kinderspiel und Nachbarschaftstreffen. Freiwillige sorgen dafür, dass notwendige Ein- und Ausfahrten sicher ablaufen.
Der Trägerschaftspreis ging an die beiden Neuköllner Diakonie-Haltestellen. Seit fast 20 Jahren bieten sie Besuchsdienste und Betreuungsgruppen für Menschen mit einem Pflegegrad, insbesondere für Demenzkranke. Je Standort gibt es nur eine hauptamtliche Projektleitung, alle anderen Aufgaben übernehmen Ehrenamtliche. Sie besuchen die Menschen zu Hause oder verbringen in den Haltestellen Zeit mit ihnen. Angehörige werden in diesen Zeiten entlastet und können eine Auszeit vom oft sehr anstrengenden Alltag nehmen.
Der diesjährige Themenpreis stand unter dem Motto „Antidiskriminierung“. So war es bei einer Bürgerbeteiligung entschieden worden. Das Preisgeld stiftete, wie bereits im Vorjahr, das Unternehmensnetzwerk Neukölln. Über die Auszeichnung durfte sich der Verein „querstadtein“ freuen. Er organisiert Stadtrundgänge aus der Perspektive von Betroffenen. Das heißt: Menschen, die Ausgrenzung und Diskriminierung selbst erlebt haben oder noch erleben, erzählen bei den Touren von Obdach- und Wohnungslosigkeit, von Flucht- und Migrationserfahrungen.
Neben den drei großen Preisträgern wurden 112 Einzelpersonen für ihr ehrenamtliches gesellschaftliches Engagement geehrt, darunter auch 39 Kinder und Jugendliche aus dem Bezirk. Alle Personen waren zuvor von Organisationen vorgeschlagen worden. Kooperationspartner der Veranstaltung ist die bezirkliche Freiwilligenagentur, das Neuköllner Engagementzentrum. Seinen Sitz hat es in der Hertzbergstraße 22.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.