Ein Ort für Mädchen und Frauen
"Szenenwechsel" an der Donaustraße hat nach langem Umbau wieder geöffnet

im Café des Mädchenzentrums: Katrin Dettmer, kommisarische Leiterin des Jugendamts, Ruth Frey, stellvertretende Leiterin von "Szenenwechsel" und Jugendstadträtin Mirjam Blumenthal. | Foto:  Schilp
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  • im Café des Mädchenzentrums: Katrin Dettmer, kommisarische Leiterin des Jugendamts, Ruth Frey, stellvertretende Leiterin von "Szenenwechsel" und Jugendstadträtin Mirjam Blumenthal.
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Vier Jahre haben die Arbeiten gedauert, rund 2,6 Millionen Euro hat das Ganze gekostet: Am 26. August konnte das sanierte und erweiterte Mädchenzentrum „Szenenwechsel“ in der Donaustraße 88 offiziell eröffnet werden. Es ist die einzige kommunale Einrichtung ihrer Art im Bezirk.

Das dreigeschossige Haus wurde 1960 erbaut, damals war es ein Jugendheim. Zum Treff für Mädchen und junge Frauen verwandelte es sich Anfang der 1990er-Jahre. Die Besucherinnen zwischen zehn und 27 Jahren kommen seitdem nicht nur aus dem Norden des Bezirks. Dank des Umbaus bietet das Gebäude nun 180 Quadratmeter Fläche mehr als zuvor. Es gibt einen Hausaufgabenraum mit Computern, ein Musikzimmer, einen Gruppenraum, Platz für Sport und Tanz, ein Café mit Büchern und Spielen, Räume zum Chillen, Nähen, Basteln, eine Küche und sogar einen kleinen Garten. Alles ist rollstuhlgerecht, ohne Barrieren, ein Aufzug ist vorhanden.

Die Mädchen und Mitarbeiterinnen haben eine bewegte Zeit hinter sich. Dreimal mussten sie Unterschlupf in anderen Einrichtungen suchen: in der Alten Post, im benachbarten Sozialamt, bei der Volkshochschule an der Richardstraße. Jetzt sind die neuen Räumen endlich fertig. Vorerst sind die Besucherinnen werktags von 13 bis 19 Uhr willkommen. Geplant ist jedoch, freitags bis 22 Uhr und sonntags zu öffnen.

Großer Wert werde auf Bildung und Beruf gelegt, so Jugendstadträtin Mirjam Blumenthal (SPD). Die Mädchen würden nicht nur täglich bei den Hausaufgaben unterstützt, sondern es gebe auch Präsentationen und Vorträge, Vorbereitungen auf Klassenarbeiten sowie Beratungen über weiterführende Schulen und die Berufswahl. Natürlich können sich die Mädchen dort auch entspannen, sich mit Freundinnen treffen und kreativ sein. Aber für etliche ist „Szenenwechsel“ auch ein Ort, an dem sie miteinander und mit den Pädagoginnen über wichtige Themen sprechen können: Umgang mit dem anderen Geschlecht, Sexualität, Rollenerwartungen, Einschränkungen bei der Berufs- und Partnerwahl, familiäre Gewalt und gelegentlich sogar drohende Zwangsverheiratung. „Im Mädchenzentrum werden Kinder- und Jugendrechte umgesetzt, das ist mir ganz wichtig“, so Blumenthal.

Zu erreichen ist die Einrichtung unter ¿68 08 68 21 und per E-Mail an team@szenenwechsel-berlin.de. Weitere Informationen im Internet unter www.szenenwechsel-berlin.de.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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