Am Limit angekommen
Aufgrund Corona gab es 2020 besonders viel Arbeit für das Neuköllner Grünflächenamt

Das Bezirksamt hat kürzlich seinen Grünanlagen-Jahresbericht 2020 vorgelegt. Eines ist offensichtlich und verwundert angesichts der Corona-Pandemie wenig: Die Neuköllner haben die Parks und anderen bepflanzten Freiflächen lebhaft genutzt.

Zuständig ist der Bezirk für 2,5 Millionen Quadratmeter Grünanlagen, eine halbe Million Quadratmeter Sportplatzfläche und weit über eine Viertelmillion Quadratmeter Kinderspielplätze. Außerdem sind mehr als 20 000 Straßenbäume zu versorgen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 12,4 Millionen Euro für die Planung, den Neubau und die Pflege von Grün- und Straßenflächen ausgegeben.

Dabei floss das meiste Geld in die Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit – eine Aufgabe, die verständlicherweise Vorrang vor allen anderen hat. Zufrieden ist der Neuköllner Bürgermeister Martin Hikel (SPD) damit aber nicht. „Für Pflege und neue Anlagen fehlen meist die Kapazitäten. Ich erwarte vom Senat, dass auch in den kommenden Jahren die Grünanlagen eine hohe Priorität haben und nicht weggespart werden. Unsere Parks sind ein Angebot für alle in der Stadt – unabhängig vom Geldbeutel“, sagt er.

Jeder, der regelmäßig draußen unterwegs ist, weiß es: Während der Corona-Krise sind die ohnehin hohen Müllberge im Bezirk gewachsen. Wegen Kontaktbeschränkungen und geschlossener Gastronomie verwandelten sich die Grünflächen in Freiluftgaststätten. Zurückgelassen wurden massenhaft Plastikverpackungen und Kaffeebecher. „Insgesamt 600 Tonnen Müll wurden 2020 entsorgt. Dafür entstanden Mehrausgaben von über 200 000 Euro, in manchen Bereichen wurde die Abholfrequenz verdoppelt“, so Hikel. Besonders die Vermüllung der Hasenheide sei ein riesiges Problem, das Kräfte und Geld binde. Von den schweren Schäden nach den illegalen Partys ganz zu schweigen.

Dazu kam Vandalismus auf Spielplätzen und in Parks, die teure Sanierungsarbeiten nach sich zogen. Auch die Bäume verlangen mehr Einsätze: Wegen der seit 2018 anhaltenden Trockenheit sind sie anfälliger für Krankheiten geworden. „Unser Bericht zeigt, dass die bezirklichen Grünflächenämter am Limit angekommen sind“, resümiert Neuköllns Bürgermeister. Wer an Details interessiert ist, findet den Jahresbericht im Internet auf https://bwurl.de/16t6.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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