Kein Geld für Blumenschmuck
Bezirksamt muss bei der Grünpflege an vielen Stellen sparen
In den vergangenen Jahren hat es rund um den Rathausbrunnen farbenfroh geblüht, genauso wie auf dem Balkon über dem Haupteingang zum Rathaus. Damit ist in diesem Sommer Essig. Und auch an anderen Stellen mangelt es dem Grünflächenamt an Geld.
Das teilte Umweltstadtrat Jochen Biedermann (Bündnis 90/Die Grünen) bei der jüngsten Bezirksverordnetenversammlung mit. Die beantragten Haushaltsmittel für Blumenschmuck seien vom Senat nicht genehmigt worden. Deshalb konnte, wie normalerweise üblich, keine Firma mit der Verschönerung des Rathausvorplatzes beauftragt werden. Eigenes Personal stehe für diese Aufgabe nicht zur Verfügung. Nun wuchert um den Brunnen Gras und bietet einen eher tristen Anblick. Eine ganz ähnliche Situation liege am Standesamt an der Blaschkoallee vor, auch dort musste auf Blumenschmuck verzichtet werden, erklärt Biedermann.
Ein wenig anders verhält es sich im Körnerpark, Schulenburgpark und dem Schlosspark Britz. Diese Grünanlagen sind als „hochwertig“ eingestuft. Würden sie nicht intensiv gehegt und gepflegt, verlören sie diesen Status, und es gäbe weniger Budget für sie. Gepfuscht werden kann dabei nicht. Die Parks werden jedes Jahr von Mitgliedern einer sogenannten Clearingstelle, einem Zusammenschluss aller Bezirke und der Senatsumweltverwaltung, kritisch in Augenschein genommen. Deshalb wurden die drei Neuköllner Grünanlagen in diesem Jahr von bezirklichen Gärtnerinnen und Gärtnern mit „Wechselflor“ ausgestattet, einer jahreszeitlich angepassten Bepflanzung.
Trotz der schwierigen Lage sei das Grünflächenamt bemüht, auch andere Grünanlagen und Spielplätze in Ordnung zu halten – so gut das eben gehe, betont der Stadtrat. So gebe es Ruheräume, Rückzugsorte und Schattenoasen „mit einem gärtnerischen Anspruch“ beispielsweise auf Flächen am Wildenbruchplatz, im Rosengarten der Hasenheide, an der Rübelandstraße oder auf dem Friedrichsbrunner Platz. Insgesamt sei der Bezirk wegen des Geldmangels aber gezwungen, den Schwerpunkt ganz klar auf die Verkehrssicherheit zu legen. Auch dabei heißt es aber haushalten. Allein bei der Baumpflege fehlen momentan knapp 350 000 Euro. „Wir unternehmen große Anstrengungen, damit alle Anlagen weiterhin sicher betreten werden können“, so der Stadtrat.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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