Von Gleditschie bis Hopfenbuche
Die bezirkliche Baumbilanz in Neukölln fällt seit Jahren wieder einmal positiv aus
Derzeit werden im Norden und Süden des Bezirks Neukölln 249 Straßenbäume gepflanzt. Damit ist die Bilanz seit längerer Zeit wieder positiv. Das heißt, in diesem Jahr wurzeln mehr neue Bäume in der Erde, als gefällt werden müssen.
Das Bezirksamt selbst pflanzt 99 Exemplare, dazu kommen 150 weitere aus der spendenbasierten Berliner Stadtbaumkampagne. Besonderes Augenmerk liegt darauf, die Neuköllner Flora diverser zu machen, vor allem damit sie künftig mit dem Klimawandel besser zurechtkommt. So finden sich unter den Neupflanzungen 25 unterschiedliche Arten. Die Palette reicht von Gleditschien, auch unter der Bezeichnung Lederhülsenbäume bekannt, über eine Hopfenbuchen-Art bis hin zum Bienenbaum. Schwerpunkte der Pflanzungen sind die Gradestraße, die Allerstraße und das Kiehlufer im Norden des Bezirks sowie der Neudecker Weg und die Waßmannsdorfer Chaussee in Rudow.
Umweltstadtrat Jochen Biedermann (Bündnis 90/Die Grünen) freut sich über das „Baum-Plus“ in diesem Jahr. Um es dauerhaft zu halten, brauche es aber mehr Geld. „Das geht nicht mit Kürzungshaushalten. Der Senat muss die Bezirke besser finanzieren, damit wir unsere Arbeit machen können“, sagt er.
Denn bei einer Neupflanzung ist es nicht mit ein bisschen Buddelei getan. Für jeden einzelnen Baum ist die Baumscheibe zu begutachten. Dabei werden viele Fragen geprüft: Ist die Scheibe noch für einen Jungbaum geeignet? Ist eine Vergrößerung möglich, ohne dass beispielsweise die Barrierefreiheit für Fußgänger eingeschränkt wird? Welche Leitungen liegen in der Erde? Wie viel Schatten werfen benachbarte Bäume auf den neuen Standort? Ist dann ein junges Exemplar in der Erde, muss es fünf Jahre lang besonders umsorgt werden.
Das Bezirksamt beschäftigt sich bereits seit einiger Zeit verstärkt mit dem Grün an Straßen und auf Grünflächen. So hat es das Aktionsprogramm „Wurzeln schlagen“ ins Leben gerufen. Dabei geht es neben Neu- und Nachpflanzungen und größeren Baumscheiben darum, das Umfeld zu entsiegeln und Regenwasser zu den Linden, Eichen & Co. zu lenken. Eine konkrete Umsetzung läuft derzeit entlang der Weisestraße im Schillerkiez. Außerdem wurden im vergangenen Winter viele Bäume auf bezirkseigenen Friedhofsflächen gepflanzt.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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