Wo Welten aufeinandertreffen
Die Initiative "Fair Play im Park" sorgt im Auftrage des Bezirksamts für ein friedliches Miteinander
„Fair Play im Park“ heißt die bezirkliche Initiative, bei der es um ein besseres Miteinander in Grünanlagen geht. Um sie bekannter zu machen, gab es am 5. Juni ein kleines Fest in der Hasenheide. Dort stellten sich die Akteure an Ständen vor.
Da wären einmal die „Park-Hausmeister“, die das Bezirksamt vergangenes Jahr in Teilzeit eingestellt hat. Sie sind Mitglieder des Prinzessinnengarten-Kollektivs vom Neuen St. Jacobi-Friedhof an der Hermannstraße. An mehreren Tagen in der Woche sind sie in der Hasenheide, im Park am Buschkrug und im Grünzug Britz-Süd-Buckow-Rudow unterwegs. Sie erledigen kleinere Reparaturen, bringen etwa eine Sitzbank in Ordnung oder füllen ein von einem Hund gebuddeltes Loch. Sie entsorgen Müll und manche Spritze. Gärtnerisches gehört selbstverständlich auch dazu. „Wir haben den Rosengarten in Britz-Süd aufgehübscht und den Steingarten frisch gemacht“, erzählt Christoph vom Kollektiv. Außerdem versteht er sich als Ansprechpartner, egal ob es um Fragen rund um die Natur oder etwas anderes geht. „Es gibt etliche, die sich einsam fühlen und einfach ein bisschen quatschen wollen.“
„Wir wollen keine Security für die Parks, sondern eher Sozialarbeit. Genau deshalb haben wir unterschiedliche Träger angesprochen“, sagt Dorothea Hokema, die zuständige Organisatorin von „Fair Play im Park“ aus dem Straßen- und Grünflächenamt. Weil es immer weniger Brachflächen gebe, würden die Parks nämlich mehr denn je genutzt – für Spiel und Sport, von Schulklassen und auch von Drogenkonsumenten und Obdachlosen.
Um die Menschen ohne festes Zuhause kümmert sich der Verein Gangway, ebenfalls Mitglied des Fair-Play-Teams. Ansprechpartner für Drogenkonsumenten sind die beiden Straßensozialarbeiter Malte Dau und Marco Hampel von der gemeinnützigen Gesellschaft Fixpunkt. In Britz-Süd habe sich die Situation etwas entspannt, nachdem viele Büsche zurückgeschnitten worden seien, sagt Dau. Er und sein Kollege sind viel rund um die U-Bahnhöfe der Linie 8 unterwegs, aber auch auf der Lessing- und Thomashöhe. „Die Hasenheide ist nicht unbedingt unser Schwerpunkt, hier werden zwar Drogen verkauft, aber vor allem Marihuana und Haschisch und nicht die harten Sachen. Auch wenn sie manchmal dort konsumiert werden“, so Hampel.
Auf der Lessing- und Schillerhöhe ist auch der Verein Nachbarschaftsheim Neukölln aktiv. Die Mitglieder bieten an mehreren Tagen Sport und Spiel für Familien. „Hier geht es eher ums Chillen für die Erwachsenen und um die Arbeit mit Kindern, wodurch aber natürlich wiederum die Eltern erreicht werden“, erklärt Hokema. Wichtig sei, etwas gegen den schlechten Ruf der beiden Grünanlagen zu tun. Den gibt es, seitdem dort vor etlichen Jahren jemand getötet wurde. Der Nutzungsbedarf ist da. Denn der direkt benachbarte Körnerpark platzt regelmäßig aus allen Nähten.
Nicht zuletzt ist auch der Verein bwgt mit an Bord. Er bietet regelmäßige Sportkurse im Wildenbruchpark, im Park am Buschkrug und im Grünzug Britz-Süd-Buckow-Rudow. Am Buschkrug und im Grünzug ist auch einmal wöchentlich das Spielmobil für Kinder, Jugendliche und Familien vor Ort.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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