Manchmal ist weniger mehr
Kleine und größere Neuköllner Grünflächen werden seltener gemäht
Doppelt so viele bezirkseigene Grünflächen wie zuvor sind in diesem Jahr nur ein- statt zweimal gemäht worden. Das kommt vor allem den tierischen Bewohnern dieser Wiesen zugute.
Es klingt erst einmal nach nicht viel: Auf 22,3 Hektar setzt das Bezirksamt auf die „einschürige Mahd“. Doch die Auswirkungen für Fauna und Flora sind groß. Rücken nämlich die Mitarbeiter von Gartenbaufirmen mit ihren Gerätschaften seltener an, können die Pflanzen länger wachsen und blühen. Insekten finden einen Lebensraum, in dem sich ihre Populationen erholen können, und Vögel finden mehr Futter. Zudem gilt das Prinzip der Staffelmahd. Das heißt, es werden nicht alle Flächen auf einmal gemäht.
Auf vielen kleineren Flächen gilt nun dieses Prinzip, aber auch auf größeren wie dem Rudower Fließ und dem Rudower Südpark. An den neun Pfuhlen wird die Mahd im neuen Jahr umgestellt. Dort gilt dann ebenfalls: Nur Teile werden gemäht, damit die Insekten und Kleintiere besser ins stehen gelassene Gras übersiedeln können. Gleichzeitig bleibt das Schnittgut liegen, die gemähte Wiese samt aus und blüht im nächsten Jahr üppiger. Im besten Fall finden dort auch neue Pflanzen einen Lebensraum, die weitere Insekten anlocken, beispielsweise hoch spezialisierte Wildbienenarten.
„Wir prüfen genau, an welchen Stellen wir einen Beitrag zur Biodiversität leisten können“, sagt Umweltstadtrat Jochen Biedermann (Bündnis 90/Die Grünen). „Mit der einschürigen Mahd geben wir der Stadtnatur mehr Freiraum.“
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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