Hitzeschutzplan veröffentlicht
Neukölln informiert über Gefahren und richtiges Verhalten bei hohen Temperaturen
Die Sommer werden heißer, in den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Zahl der Hitzetage in Berlin fast verdreifacht. In Neukölln sind besonders der stark bebaute Norden und Britz betroffen. Nun hat das Bezirksamt seinen ersten Hitzeschutzplan mit vielen Informationen veröffentlicht.
Gesundheitsstadtrat Hannes Rehfeldt (CDU) sagt: „Der Klimawandel wird weder in Neukölln noch auf rein nationaler Ebene aufgehalten werden. Umso wichtiger ist es, jeden Einzelnen auf geänderte Umweltbedingungen und zunehmende Gefahren vorzubereiten.“ Dabei stünden erst einmal besonders verletzliche Personen im Fokus: schwangere Frauen, Kinder, ältere und obdachlose Menschen.
Zu finden ist der Plan unter www.berlin.de/hitzeschutz-nk. Er gibt unter anderem Tipps, wie Kinder, ältere Menschen und Pflegebedürftige bei hohen Temperaturen geschützt werden können oder welche Symptome auf Überhitzung hinweisen. Außerdem gibt es eine Karte, die die Hitzeregionen im Bezirk und die Trinkbrunnen zeigt. Verzeichnet sind auch die Öffnungszeiten der neun „kühlen Räume“ im Bezirk, in die sich Personen zurückziehen können. Das sind vor allem Stadtteilzentren, aber beispielsweise auch die Melanchton-Kirche auf dem Kranoldplatz.
Schließlich listet das Bezirksamt 15 unterschiedliche Maßnahmen auf, mit denen es der Hitze begegnen will. Dazu gehört der weitere Aufbau des Kühle-Räume-Netzwerks genauso wie die Verteilung von Hüten und Sonnencreme an Obdachlose. Infomaterialien für unterschiedliche Zielgruppen wie Eltern von Säuglingen sind in Arbeit. Erste Flyer werden in diesen Tagen verteilt.
Auch Vorhaben, die langfristig auf das Stadtklima wirken, stellt der Hitzeschutzplan vor. Darunter fällt die Umgestaltung der Hasenheide, die Begrünung und Entsiegelung von Innenhöfen und die Neupflanzung von widerstandfähigen Straßenbäumen – rund 150 Stück pro Jahr. Auf dem Parkplatz am U-Bahnhof Britz-Süd, der auch als Marktfläche dient, tut sich ebenfalls etwas: Er erhält schattenspendende Sonnensegel, Sitzgelegenheiten und Pflanzkübel.
Alles, was in den nächsten Monaten passiere, werde im Herbst ausgewertet, so Stadtrat Hannes Rehfeldt. Die Ergebnisse sollen in den nächsten Hitzeschutzplan für den Sommer 2025 einfließen.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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