Mehr Bäume pflanzen als fällen
Neukölln will mit Aktionsprogramm „Wurzeln schlagen“ den Negativtrend umkehren

Jung oder älter –Bäume sind wichtig fürs Stadtklima.  | Foto:  Ulrike Martin
2Bilder
  • Jung oder älter –Bäume sind wichtig fürs Stadtklima.
  • Foto: Ulrike Martin
  • hochgeladen von Ulrike Martin

Seit Jahren werden nicht nur in Neukölln mehr Bäume gefällt als neu gepflanzt. Über die aktuellen Zahlen im Bezirk wollte jetzt die CDU-Verordnete Elfriede Manteuffel informiert werden.

Im Zeitraum März 2022 bis Februar 2023 fielen 238 Straßenbäume, berichtete Umweltstadtrat Jochen Biedermann (Grüne) in seiner Antwort auf die mündliche Anfrage. Bei den Bäumen in Grünanlagen, auf Friedhöfen und Spielplätzen waren es 356. Gefällt werden musste nicht nur aufgrund von Faulstellen, Pilzbefall oder abgestorbenen Teilen, sondern auch um Platz zu schaffen für Bauvorhaben.

Gefällt, aber nicht tot: ein bepflanzter Baumstumpf. | Foto: Ulrike Martin
  • Gefällt, aber nicht tot: ein bepflanzter Baumstumpf.
  • Foto: Ulrike Martin
  • hochgeladen von Ulrike Martin

Im vergangenen Winter hat das Neuköllner Bezirksamt eine Gegenmaßnahme gestartet: das neue Aktionsprogramm „Wurzeln schlagen“. In dessen Rahmen kamen bisher 63 Bäume und rund 80 Sträucher in die Erde – auf den Friedhöfen Köpenicker Straße, Alt-Buckow, Buschkrugallee, Columbiadamm, Koppelweg, auf dem Parkfriedhof und dem Friedhof Lilienthalstraße. Am Treseburger Ufer zwischen Britzer Damm und Rungiusstraße stehen 64 neue Bäume. Innerhalb des Projekts „Klimaresiliente Hasenheide“, mit fünf Millionen Euro vom Bund gefördert, wurden bereits 32 Bäume gepflanzt, im laufenden Jahr sollen weitere 230 im Park hinzukommen.

Jeweils 150 Bäume sollen über die Stadtbaumkampagne der Senatsverwaltung und durch den Bezirk künftig die Straßen aufwerten. Die Grünanlagen im Süden des Bezirks erhalten 40 Bäume, vier bis fünf weitere sind für den Schulenburgpark vorgesehen. „Ich hoffe, dass sich alle diese Planungen umsetzen lassen“, so Biedermann.

Das Aktionsprogramm „Wurzeln schlagen“, finanziert von der Senatsumweltverwaltung, beinhaltet nicht nur neues Grün. Auch die Bedingungen für Bestandsbäume werden verbessert. Helfen sollen vergrößerte Baumscheiben, entsiegelte Flächen und gezielte Regenwasserlenkung. Um das Anwachsen sicherzustellen, wird die Entwicklungspflege auf sechs Jahre ausgeweitet. Läuft alles nach Plan, wäre damit der Negativtrend umgekehrt: Den knapp 600 Fällungen stünden mehr als 700 Neupflanzungen gegenüber. Neukölln könnte dann auch mit einer besseren Straßenbaum-Bilanz punkten. Ende 2022 stand der Bezirk mit rund 20.000 Exemplaren berlinweit an vorletzter Stelle. Nur Friedrichshain-Kreuzberg schnitt mit etwas mehr als 16.000 Straßenbäumen schlechter ab.

Jung oder älter –Bäume sind wichtig fürs Stadtklima.  | Foto:  Ulrike Martin
Gefällt, aber nicht tot: ein bepflanzter Baumstumpf. | Foto: Ulrike Martin
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 405× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.109× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 770× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.223× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.116× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.