Solaranlagen auf 60 Dächern
Neuköllner Bürgermeister und Stadtwerke unterschreiben Erklärung für mehr Öko-Strom

Bürgermeister Martin Hikel (SPD) und die Geschäftsführerin der Berliner Stadtwerke, Kerstin Busch, unterzeichneten am 8. Dezember die Absichtserklärung. | Foto: Bezirksamt Neukölln
  • Bürgermeister Martin Hikel (SPD) und die Geschäftsführerin der Berliner Stadtwerke, Kerstin Busch, unterzeichneten am 8. Dezember die Absichtserklärung.
  • Foto: Bezirksamt Neukölln
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Berlin hat das Ziel, bis 2030 seinen Kohlenstoffdioxidausstoß um 70 Prozent zu vermindern. Auch das Bezirksamt Neukölln will einen Beitrag leisten. Es hat vor, mehr Photovoltaikanlagen auf die Dächer von öffentlichen Gebäuden zu bringen.

Deshalb haben Bürgermeister Martin Hikel (SPD) und die Geschäftsführerin der Berliner Stadtwerke, Kerstin Busch, Anfang Dezember eine Absichtserklärung unterzeichnet. Darin wurde vereinbart, in den kommenden drei Jahren bis zu 60 kommunale Bauten mit Photovoltaikanlagen auszustatten. Diese wandeln mithilfe von Solarzellen einen Teil der Sonnenstrahlung in elektrische Energie um.

Jetzt folgen mehrere Schritte: Zuerst ermitteln Experten das Potenzial. Dazu schauen sie sich die rund 320 bezirkseigenen Immobilien genauer an, die für die Produktion von Ökostrom infrage kommen. Zu überprüfen sind beispielsweise die Statik und Tragfähigkeit. Erst dann kann beurteilt werden, welche Bauten tatsächlich für ein Solardach geeignet sind und wie groß die Nutzflächen sind. Sind diese Daten ermittelt, haben die Stadtwerke eine verlässliche Grundlage, um nach und nach die Anlagen aufzubauen. „Wir wollen bis Ende 2024 rund 30.000 Quadratmeter Dachfläche mit Solarmodulen ausstatten“, sagt Bürgermeister Hikel. Im selben Atemzug spricht er jedoch einen heiklen Punkt an, der schon vielen ambitionierten Plänen den Garaus gemacht hat: das Personal. „Wir brauchen gute Fachkräfte für die Umsetzung. Ich hoffe, dass die neue Koalition die Bezirke hier nicht vergisst. Denn von alleine macht sich die Energiewende nicht.“

Übrigens hat Neukölln bereits vor einigen Monaten mit dem systematischen Bau von Photovoltaikanlagen begonnen. Im ersten Paket wurden und werden sie auf neun Schuldächern installiert. Einige von ihnen haben inzwischen den Betrieb aufgenommen.

Nach Meinung der Verordneten von Bündnis 90/Die Grünen könnte der Bezirk jedoch weiter sein. Sie haben schon vor über einem Jahr gefordert, alle öffentlichen Gebäude auf Tauglichkeit für Solaranlagen zu überprüfen. Und der grüne Abgeordnete Georg Kössler kritisierte im vergangenen Herbst, dass 2019 und 2020 bei Dachsanierungen an 14 Schulen bei der Hälfte nicht geschaut wurde, ob sie für Photovoltaikanlagen infrage kämen – und das ohne Angabe von Gründen.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

29 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 132× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 808× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.879× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.