Wohin geht der Verpackungsmüll?
Technische Universität sucht Haushalte aus dem Bezirk für Forschungsprojekt

Wie entsteht Verpackungsmüll? Wie wird damit umgegangen? Die Technische Universität (TU) startet jetzt eine Studie und sucht dafür Teilnehmer aus Neukölln.

Egal, ob die leere Pizzaschachtel, der zerdrückte Pappbecher oder das benutzte Plastikbesteck: Tagtäglich gibt es Berge von gebrauchten Verpackungen, die vor allem beim Verzehr von Speisen und Getränken zum Mitnehmen entstehen – am Imbissstand oder beim Auspacken zu Hause. Was geschieht damit? Landen sie im Abfalleimer, auf der Straße, im Hausmüll? Das Forschungsprojekt innoCErt im Zentrum Technik und Gesellschaft an der TU hat das Ziel, eine neuartige Methode zur Zertifizierung von Ein- und Mehrwegverpackungen zu entwickeln. Diese Zertifizierung soll ein Anreiz für die Schaffung von Innovationen sein, die das Ziel haben, die Verpackungen entlang der Lebensmittelkette zu reduzieren.

Dass die Studie auf Neukölln beschränkt ist, hat mehrere Gründe. Zum einen gab es bereits zwei berlinweite Voruntersuchungen mit der ebenfalls an der TU angesiedelten Forschungsgruppe PuR, die im Bereich Precycling, also der Minimierung und Vermeidung von Verpackungabfällen, arbeitet. „Daher ist es sinnvoll, die lokalen Besonderheiten in einem spezifischen Bezirk noch einmal in der Tiefe zu verstehen“, erläutert Cassiopea Staudacher, Projektleiterin bei innoCErt. Zudem habe das Bezirksamt Neukölln bereits einige Initiativen im Bereich Verpackungsvermeidung und Vermüllung des öffentlichen Raums organisiert und Erfahrungen sammeln können. „Deshalb wollen wir hier anknüpfen“, sagt Staudacher.

Jetzt sind Neuköllner jeden Alters in unterschiedlichen Lebenssituationen gefragt, die mitmachen wollen. Die Projektmitarbeiter besuchen sie zu Hause und führen Interviews mit ihnen. Die Teilnehmer dokumentieren ihre Abfälle in einer zur Verfügung gestellten App. Jeder Haushalt erhält eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 50 bis 100 Euro. Zudem besteht die Gelegenheit, Nachbarn aus dem Kiez kennenzulernen und sich mit ihnen zum Thema Abfall und seiner Vermeidung auszutauschen. Die Studie läuft vom 15. Mai bis zum 9. Juli. Die Angaben im Rahmen der Umfrage werden anonym behandelt. Mehr Informationen gibt es über den E-Mail-Kontakt an innoCErt@ztg.tu-berlin.de. Anmelden für die Teilnahme an der Studie kann man sich im Internet auf lhttps://ztg-umfrage.limesurvey.net/577895.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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