Ehrenamtlich aktiv für die Umwelt
Zwei Nabu-Bezirksgruppen haben sich vor Kurzem in Neukölln und Tempelhof-Schöneberg gegründet
Neukölln und Tempelhof-Schöneberg waren bislang die einzigen Berliner Bezirke, in denen es keine Gruppe des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) gab. Diese Lücke ist nun geschlossen. Die ersten Treffen haben stattgefunden, und neue Mitstreiter sind mehr als willkommen.
Bei der Auftaktveranstaltung haben sich Interessierte aus beiden Bezirken kennengelernt. Mehr als 50 Frauen und Männer waren gekommen. Eine von ihnen ist Sophie Schmidt, der die Mischung gut gefällt. „Vom Studenten bis zur Rentnerin ist alles dabei. Einer hat im Umweltministerium gearbeitet, andere hatten bisher gar nichts mit dem Thema Natur zu tun. Manche wollen gärtnern, manche interessiert eher die Umweltbildung“, erzählt sie. Auch englischsprachige Mitstreiter machen mit, es klappe mit der Übersetzung wunderbar, so Schmidt. Nun gehe es darum, wer welche Rolle in den Bezirksgruppen übernehme.
Koordinatorin der Ehrenamtlichen ist Nabu-Mitarbeiterin Ellen Fuchs. Sie unterstützt die Neulinge, die später eigenständig arbeiten sollen. Das heißt aber nicht, dass jeder organisatorische Aufgaben übernehmen oder regelmäßig zu den monatlichen Treffen kommen muss. Auch eine Nabu-Mitgliedschaft ist nicht nötig. Wichtig ist, dass sie bei der ein oder anderen Aktion dabei sind, je nach Interessenlage. Gehen wird es beispielsweise um Entsiegelung und Aufwertung von Flächen, Anlegen von Blühwiesen für den Insekten- und Vogelschutz, Müllsammeln, Vogelbeobachtungen, aber auch um Verkehrsthemen wie Fahrradwege.
Einiges ist schon gelaufen. So gab es Anfang August ein Insektenzählen auf dem Tempelhofer Feld. Im September steht eine Fledermausführung im Britzer Garten an. Zudem waren einige Gruppenmitglieder bereits im Ehrenamtsbüro im Rathaus Schöneberg, um erste Ideen zur Vernetzung zu sammeln. Auch zum Neuköllner Engagementzentrum besteht Kontakt.
„Wichtig ist, Termine mit den Grünflächenämtern zu vereinbaren. Sie können uns bezirkliche Fläche nennen, die wir dann begrünen und pflegen“, sagt Ellen Fuchs. Auch Verknüpfungen mit bestehenden Initiativen laufen. Zum Beispiel mit jener, die gegen die Neubaupläne am Neuköllner Emmaus-Friedhof kämpft und sich für den Fortbestand des kleinen Waldes einsetzt. Schließlich gibt es auch Gespräche mit dem Kleingärtnerverband, um demnächst vielleicht eine Parzelle nahe des Schöneberger Südgeländes ökologisch bewirtschaften.
Wann sich die Bezirksgruppen regelmäßig treffen wollen, steht schon fest: in Neukölln jeden dritten Donnerstag, in Tempelhof-Schöneberg jeden dritten Dienstag im Monat, jeweils von 18 bis 20 Uhr. Bei den Orten gibt es noch keine endgültige Sicherheit. In Neukölln kommt das Engagementzentrum, Herzbergstraße 22, in Frage. In Tempelhof-Schöneberg ist die Gartenarbeitsschule nahe Südkreuz im Gespräch. Für den nächsten Termin am 20. August weicht die Gruppe ausnahmsweise in den Naturpark Südgelände aus. Er liegt direkt am S-Bahnhof Priesterweg. Neue Interessenten sollten sich am besten im Vorfeld an Ella Fuchs wenden. Zu erreichen ist sie per E-Mail an efuchs@nabu-berlin.de oder telefonisch unter Tel. 0157 58 17 74 94.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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