Aus für die Tramverlängerung
Senat streicht geplante Schienenverbindung von Johannisthal nach Gropiusstadt

Marcel Hopp begrüßt, dass auf der Fritz-Erler-Allee und Johannisthaler Chaussee auch in Zukunft keine Straßenbahn rollen soll. | Foto:  J. Lührig
  • Marcel Hopp begrüßt, dass auf der Fritz-Erler-Allee und Johannisthaler Chaussee auch in Zukunft keine Straßenbahn rollen soll.
  • Foto: J. Lührig
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Berlin muss sparen und hat viele Projekte auf Eis gelegt. Manches wurde ersatzlos gestrichen, so auch die geplante Straßenbahnverlängerung von Johannisthal bis zu den Gropius Passagen. Der Abgeordnete Marcel Hopp (SPD) ist erleichtert.

Hintergrund: Die Straßenbahnlinie 60 verkehrt zwischen Friedrichshagen und der Johannisthaler Haeckelstraße. Nach aufwendigen Grundlagenuntersuchungen hatte der schwarz-rote Senat im November 2023 beschlossen, die Trasse um gut sechs Kilometer gen Westen zu verlängern. Führen sollte sie über die Stubenrauchstraße, wo die Tram die Gleise der Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn hätte nutzen können, dann weiter über die Fritz-Erler-Allee und die Johannisthaler Chaussee bis zum dortigen U-Bahnhof. Die Inbetriebnahme war für das Jahr 2029 vorgesehen. Die damalige Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) teilte seinerzeit mit, ein „Verkehrsmittelvergleich“ habe ergeben, dass die Straßenbahn sich am besten eigne, um den Korridor zu bedienen.

Marcel Hopp sieht das anders. Das rund 120 Millionen Euro teure Projekt hätte zu Fällungen von fast allen Bäumen an der Fritz-Erler-Allee und Johannisthaler Chaussee geführt, kritisiert er. Außerdem wären viele Parkplätze weggefallen. „Der Parkplatzmangel ist schon jetzt enorm, auch das Thema Hitzeschutz und Klimaresilienz wird zunehmend wichtiger für die eng bebaute Großwohnsiedlung“, so der Politiker. Hunderte Anwohner hätten sich besorgt an ihn gewandt, und auch die Bürgerbeteiligung habe gezeigt, dass die große Mehrheit die Tram-Planung für „absolut unausgegoren“ halte.

Verkehrsstadtrat Jochen Biedermann (Grüne) dagegen bedauert den Verzicht auf die Straßenbahnverlängerung. „Eine staufreie Querverbindung zwischen Neukölln und Treptow-Köpenick würde attraktive Alternativen zum Auto schaffen“, sagt er. Es sei ihm unverständlich, dass die jahrelangen Planungen jetzt für den Papierkorb sein sollten.

Hopp betont, grundsätzlich sei auch er für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, aber nicht an dieser Stelle. „Ich hätte mir vorstellen können, die Tram alternativ von Johannisthal über den U-Bahnhof Zwickauer Damm zu den Buckower Feldern bis hin zum S-Bahnhof Buckower Chaussee führen zu lassen, aber das war für die Verkehrsverwaltung leider kein gangbarer Weg“, sagt Hopp. Nun plädiert er dafür, das bestehende Angebot zu stärken und Busse und U-Bahn enger zu takten.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

29 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 1.438× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.119× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 1.736× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.140× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.039× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.