Radwege dürfen doch angelegt werden
Senatorin gibt grünes Licht für Sonnenallee und Hermannstraße

Das Bild spricht für sich: Der Verkehr auf der Hermannstraße, aufgenommen im Jahre 2020. | Foto:  Schilp
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Die Überprüfung von 19 Radweg-Projekten, die Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) Mitte Juni angeordnet hatte, ist jetzt abgeschlossen. Das Ergebnis: 16 von ihnen werden gebaut. In Neukölln bedeutet das grünes Licht für die südliche Sonnenallee und die Hermannstraße.

Schreiner spricht stolz von einem „Kraftakt, den meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hochmotiviert und solide gemeistert haben“. In etlichen Bezirken hatte sie zuvor Empörung ausgelöst. Kaum jemand hatte dafür Verständnis, dass Radstreifen an Hauptstraßen, die kurz vor der Realisierung standen, infrage gestellt wurden. Jahrelange Arbeit schien für die Katz. Wie an der Sonnenallee, wo noch in diesem Jahr zwischen dem S-Bahnhof Köllnische Heide und der Stadtgrenze auf beiden Seiten ein Radweg angelegt werden soll. Nun ist aber Eile angesagt, denn 573.000 Euro Fördermittel vom Bund drohen zu verfallen.

Auch an der Hermannstraße kann es weitergehen. Dort gibt es bereits zwischen Glasower und Jonasstraße auf beiden Seiten einen geschützten Radstreifen. Einen genauen Zeitplan für die Fortsetzung der Arbeiten kann der Neuköllner Verkehrsstadtrat Jochen Biedermann (Bündnis 90/Die Grünen) allerdings noch nicht vorlegen. Denn er muss auf eine entsprechende Anordnung der Senatsverwaltung warten. Erst dann können die Bauleistungen für das nächste Stück bis zur Werbellinstraße ausgeschrieben werden. Anschließend ist der letzte Abschnitt bis zum Hermannplatz an der Reihe.

Die Entscheidung des Senats für einen Weiterbau kommentiert der Verkehrsstadtrat so: „Der Bezirk hat in Rücksprache mit allen Beteiligten gute Planungen vorgelegt. Jede andere Entscheidung wäre deshalb nicht vermittelbar gewesen.“ Tatsächlich ist der Radweg an der Hermannstraße eines der wichtigsten Projekte für mehr Verkehrssicherheit. Viele Jahre lang hatten sich Initiativen dafür eingesetzt. Denn dort drängeln sich fast immer Autos, eine gute Alternativroute für Radler gibt es nicht.

Bewegung in die Sache kam erst nach einem tödlichen Unfall im Jahre 2017 vor der Einmündung Kienitzer Straße. Ein Autofahrer hatte im absoluten Halteverbot gestanden und plötzlich seine Tür geöffnet. Der 55-jährige Radfahrer konnte nicht mehr ausweichen, knallte gegen die Tür und erlag wenig später im Krankenhaus seinen schweren Kopfverletzungen.

Unklar bleibt dagegen, wie es an der Rudower Stubenrauchstraße weitergehen wird. Dort will der Bezirk Neukölln einen 1,2 Kilometer langen Radstreifen anlegen. Das Projekt gehört neben der Reinickendorfer Roedernallee und der Pankower Blankenfelder Chaussee zu den drei Vorhaben, die Schreiner noch nicht freigegeben hat. Hier sei „eine Neubetrachtung der Planungen notwendig“, so die Senatorin.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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