Postbank ohne Postdienstleistungen
Standort in den Arcaden will sich 2026 in eine reine "Beraterfiliale" verwandeln
Die Postbank schließt in den nächsten Jahren 17 ihrer 37 Berliner Filialen. In weiteren 15 Zweigstellen sollen keine Postdienstleistungen mehr angeboten werden. Davon ist auch die Filiale in den Neukölln Arcaden, Karl-Marx-Straße 66, betroffen.
Die Zeiten, in denen es relativ flächendeckend Postbankfilialen gab, sind längst vorbei. Das Netz wurde nach und nach ausgedünnt. So schloss im Herbst 2022 die Niederlassung im Karstadt-Haus am Hermannplatz, drei Jahre zuvor jene am Buckower Damm. Derzeit gibt es in ganz Neukölln nur noch zwei Filialen, in denen die Kunden sowohl Geldangelegenheiten erledigen als auch Briefe und Pakete aufgeben oder Briefmarken kaufen können: in den Arcaden und in der Britzer Gutschmidtstraße 29. Dementsprechend lang sind häufig die Warteschlangen.
Die gute Nachricht: In Britz-Süd soll alles beim Alten bleiben. Der Standort Arcaden hingegen soll sich im Laufe des Jahres 2026 zu einer „Beraterfilale“ umwandeln. „Dort konzentrieren wir uns auf unser Kerngeschäft mit Finanzdienstleistungen und der persönlichen Beratung dazu“, so ein Sprecher der Postbank. Bleiben werde auch der Selbstbedienungsbereich mit Automaten, an denen Geld abgehoben oder eingezahlt, Kontoauszüge ausgedruckt oder Daueraufträge geändert werden können. Ob die Kunden sich mit diesen Anliegen weiterhin auch persönlich an einen Angestellten am Schalter wenden können, stehe noch nicht fest, erklärt der Postbank-Sprecher.
Klar scheint hingegen zu sein, dass es in den Neukölln Arcaden keine Postdienstleistungen mehr geben wird. Die Neuköllner müssen dann mit ihren Briefen und Paketen auf einen der Partner der Deutschen Post ausweichen, die üblicherweise in Einzelhandelsgeschäften wie Kiosken zu finden sind. Hintergrund ist, dass die Postbank und die Deutsche Post seit vielen Jahren unterschiedliche Unternehmen sind, die im Rahmen eines Kooperationsvertrages zusammenarbeiten. Die Post in den Arcaden ist beispielsweise „Untermieter“ der Bank. Eigene Filialen hat die Post deutschlandweit nur noch an prominenten Standorten wie im Regierungsviertel.
Die Postbank will sich mittelfristig zu einer „Mobile-First“-Bank entwickeln, sich also aufs Digitale konzentrieren. „Wir stellen fest, dass unsere Mobile- und Online-Angebote zunehmend stärker genutzt werden, und zwar über alle Altersgruppen hinweg. Das gilt sowohl für das klassische Online-Banking als auch für den Online-Abschluss von Produkten wie privaten Ratenkrediten“, heißt es in einem Schreiben des Unternehmens.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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